Wunder zu Regensburg
70. Sudetendeutscher Tag in Regensburg 7.- 9. Juni 2019

Ganz nahe zur Grenze nach Tschechien fand das Jubiläumstreffen der Sudetendeutschen im Jahre 2019 statt: Regensburg, die historische Brücke nach Böhmen, begrüßte zu Pfingsten Deutschböhmen aus aller Welt. Regensburg als den Austragsort zu wählen wurde auch mit Hinsicht darauf gemacht, damit es immer mehr interessierte Tschechen nicht so weit haben. Der Bund der Deutschen in Böhmen, e.V. aus Plachtin b. Netschetin präsentierte sich wieder mit einem Infostand und aktiver Beteiligung am Programm.

Die Anreise am Freitagnachmittag verzögerte sich wegen Arbeitsverpflichtungen ein wenig, aber um halb fünf stand der Infostand in der Donauarena fertig da. „Da waren wir doch zum Hansi Hinterseer-Konzert“ erwähnte Irene Šulková, als sie am Haupteingang zu der Halle stand. Die Unterkunft, welche das BMI für die Teilnehmer aus Tschechien zahlte, war nur 10 Minuten von der Donauarena entfernt. Das war einfach super! Samstagmorgen: der Frühstücksraum füllte sich sehr schnell, als die Besucher aus Böhmen, Mähren und Schlesien kamen. Um 9.30 Uhr wurde direkt neben dem Infostand des Bundes die Aktionshalle eröffnet. Zur Tradition gehört neben dem Tomáš Spurný mit seinem Dudelsack auch ein Stamperl Becherbitter, der zum guten Gelingen ausgeschenkt wurde. Der Standdienst beginnt: weil die Aktionshalle kleiner war, füllte die sich ganz schnell. Es war aber schön gemütlich.

Kollekte für Maria Stock!

Der Samstagnachmittag gehörte auch der Mitgliederversammlung des Arbeitskreises Egerländer Kulturschaffender, die wichtige Programmpunkte zu behandeln hatte. Der Abend gehörte wiederum dem „Italiener“, bei dem das Abendessen stattfand. Sonntag früh erlebten Freunde der Wallfahrtskirche Maria Stock bei Luditz ein Wunder: der römisch-katholische Bischof von Regensburg, Rudolf Voderholzer erklärte bei der Begrüßung: „Die Kollekte aus dem heutigen Pontifikalamt geht nach Maria Stock, einem ganz besonderen Wallfahrtsort in Westböhmen“. Die Pilger und Mitwirkenden aus Maria Stock, die in dem Augenblick in der Donauarena standen, mussten ihre Taschentücher suchen; denn eine Sammlung vom Sudetendeutschen Tag zu bekommen gleicht wirklich einem Wunder! Vagelt´s Gott an die Ackermann-Gemeinde und an den Bischof Vorderholzer! Diese Tatsache gibt den Aktiven in Maria Stock wieder Kraft zum Weitermachen.

Priester und Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung am Stand

Nach dem Gottesdienst folgte der Höhenpunkt der Begegnung: Einzug der Trachtengruppen. Zwei Vereine der deutschen Minderheit marschierten in die Donauarena hinein: zuerst der Bund der Deutschen in Böhmen und gleich hinter ihm der Bund der Deutschen-Landschaft Egerland: also zwei Egerländer Vereine! Nach dem Einmarsch ging es wieder schnell zum Infostand, denn die Besucher wollen informiert werden! Hunderte Menschen kamen vorbei: Deutsche, Tschechen, Österreicher und andere Nationalitäten zeigten Interesse an der Arbeit des Vereines aus Plachtin b. Netschetin. Zu den wichtigsten Besuchern konnte man P. Mons. Karl Wuchterl und die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Flüchtlinge Frau Sylvia Stiersdorfer, MdL. rechnen. Viele Begegnungen und eine Mundartlesung, die sehr gut besucht war, krönten den Pfingstsonntag. Schade, dass in Tschechien der Pfingstmontag kein Feiertag ist, denn einen schönen Ausklang mit einem gut gekühlten Bier hat dieses Wochenende schon verdient!

Måla Richard (Šulko)