Jahreskurzbericht

vom „Bund der Deutschen in Böhmen, e.V.“ (BdDB)

Måla Richard (Šulko), Vüarstäiha(r/Vorsitzender

Trotz der Tatsache, dass das Jahr 2020 schwer durch die „Corona-Pandemie“  betroffen war, war dieses Jahr für den „Bund der Deutschen in Böhmen, e.V.“ aus Plachtin b. Netschetin (Plachtín u Nečtin) das erfolgreichste in seiner neuen Geschichte: einmal in der Sendung des  Tschechischen Rundfunks, zweimal in der Sendung im Tschechischen Fernsehen, Herausgabe eines neuen Buches und ein neues Jahresprojekt: wöchentliche Rundfunksendungen im Tschechischen Rundfunk für die deutsche Minderheit.

 

Und das alles ehrenamtlich! Was für ein ausgezeichnetes Jahr!

Im Januar, sowie jeden Monat im Jahr, kam das Monatsblatt „Heimatruf“ heraus. Auf vier DIN A4 Seiten wird über die Vereinsarbeit informiert. Neu war der Neujahrsempfang an der Prager Vertretung des Freistaates Bayern, sowie der D.-tsch. Stammtisch in Aussig a.d. Elbe. Auch die ersten Interviews für die Rundfunksendung für die dt. Minderheit „Nachbarn“ im Tschechischen Rundfunk fanden statt. Zum Höhepunkt der Arbeit im Jahre 2020 gehörte die Rundfunksendung über Richard Šulko im Tschechischen Rundfunk Plus. Auch Vojtěch Šulko fuhr mit seiner Zither mit nach Prag.  Im Februar fand auch die erste Tanzprobe der Egerländer Volkstanzgruppe „Die Målas“ statt. Im März gehörte zu den Höhepunkten der Arbeit die Mundarttagung in Bad Kissingen. Ebenfalls im März startete das Projekt Buch mit CD: „Målaboum: daham!“ Das erste Gespräch mit der Illustratorin, Frau Radka Martínková: „ich verstehe jetzt, was sie mit den Texten meinen und werde die Illustrationen danach anpassen.“

 

ONLINE

Am 12. März 2020 ruft die Tschechische Regierung wegen des Coronavirus den Notstand aus. Der Verein ist schwer betroffen, gleich wie alle dt. Verbände in Tschechien. Diese neue, bis jetzt für unsere Generation unbekannte Situation trifft die ganze Gesellschaft, die Wirtschaft und die Dienstleistungen. Man wusste damals nicht, was auf einem zukommt, aber im Januar 2021 ist die Gesellschaft viel schlauer. Das bis heute dauernde ONLINE-Leben fängt an: am 27. März findet die erste Skype-Konferenz des Präsidiums der Landesversammlung statt. Zum ersten Mal führte wegen „Corona“ Richard Šulko ein Interview mit sich selbst, weil man keinen Interview-Partner besuchen durfte. Im Juni kam es zu den Lockerungen und der siebte Dt.-tsch. Kindertag in Pilsen, mit dem dortigen Verein und dem Dt.-tsch. Kindergarten „Junikorn“ konnte stattfinden. Ebenfalls im Juni besuchte Richard Šulko die neue Museumsleiterin in Netschetin, Frau Jana Lodrová, um mit ihr die Zusammenarbeit zu besprechen.

 

Musikaufnahmen in Deutschland

Nach dem Pilgern mit dem Pilsner Bischof Mons. Tomáš Holub nach Maria Stock fuhr Richard Šulko mit seinem Sohn  Vojtěch Šulko nach Reichenbach a.d. Fils, um Musikaufnahmen für das neue Buch und CD beim Gerhard Ehrlich zu machen: „Woißt Gerhard, miar möin dös sua måchn, dass döi CD niat sua trauri(g is…“ meint der Autor der Texte und Sänger Måla Richard Šulko. Ein Zeichen der Zusammenarbeit zwischen einem Verband von der „Landesversammlung“ und einer Grundorganisation des „Kulturverbandes“ setzte der Besuch von den Graslitzern in Netschetin. Richard Šulko führte die Gruppe durchs Museum und ein kleines Konzert mit Zitherbegleitung gab es auch.

 

Schinderei in Tepl und Höhepunkt im Fernsehen

Wegen der Corona-Situation musste die 27. Jugendbegegnung in Tepl von Mai auf August verlegt werden, konnte aber stattfinden! Jedoch so eine Schinderei mit dem hohen und verwachsenen Gras hatten die Beteiligten noch nie erlebt! Zwei kirchliche Veranstaltungen mit Fahnenabordnung erlebte man noch im August: Neubestattung des dt. Bürgermeisters Fenkl (*1920) in Chodau und die Deutsch-tschechische Wallfahrt in Pistau b. Marienbad. Das erste Wochenende im September besuchte den „Bund der Deutschen in Böhmen“ das Team des Tschechischen Fernsehens: es wurden Aufnahmearbeiten am Plachtin und im Netschetiner Museum für die Sendung „Meine Heimat Egerland“ gemacht. Musik und Egerländer Volkstänze konnte man dann Anfang November in einer sehr gut gelungenen Sendung verfolgen. Am 2. Oktober beteiligte sich Richard Šulko an der Segnung der Kapelle in Werscheditz b. Luditz, mit dem Pilsner Bischof Mons. Tomáš Holub und es wurde das entstehende Museum der Trachten in Ostrov in Mittelböhmen besucht.

 

Neues Buch mit CD

Am 19. November war es soweit: das Buch mit eingelegter CD: „Målaboum: daham“ wurde abgeholt! Ein zweites Buch vom Måla Richard, diesmal mit einer CD, wo 30 Musikstücke, sowie Erzählungen und Gedichte auch in Egerländer Mundart anzuhören sind. Am 11. Dezember fanden Aufnahmearbeiten statt für ein Tschechoslowakisches Projekt der slowakischen Minderheit: CD mit Volksliedern. Am 17. Dezember, also einen Tag vor dem nächsten Lockdown, konnte noch die Weihnachtsfeier des Partnervereines in Pilsen, verbunden mit der Autorenlesung der Målaboum durchgeführt werden. Gut gelaufen!

Auf der immer aktuellen Homepage www.deutschboehmen.com , oder „Facebook- Profil“ : https://www.facebook.com/deutschboehmen/ , sowie im Monatsblatt „Heimatruf“ kann man über die Aktivitäten des Vereines das ganze Jahr hindurch etwas erfahren.

 

Der Verein bedankt sich für die Unterstützung bei: „Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat,“  „Landesversammlung der deutschen Vereine“, „Tschechisches Kulturministerium“, Firma RS Consult und der Gemeinde Netschetin.

 

Der detaillierte Jahresbericht kann hier herunterladen werden: http://www.deutschboehmen.com/index.php/download/category/4-vyrocni-zpravy-geschaeftsberichte