"Bund der Deutschen in Böhmen, e.V.", Sitz: Netschetin / Nečtiny in Tschechien ist ein Verein der deutschen Minderheit in Westböhmen.

Vereinszweck:

  • Erhalt der deutschen Sprache und des „Egerländer Kulturerbes“
  • Schutz der Interessen der deutschen Minderheit
  • Völkerverständigung, insbesonders zwischen GER und CZE

Nach 100 Jahren erneute Bestattung
343. Laurentius-Fest in Chodau am 8. August 2020

 

Der Stadthistoriker von Chodau (Chodov) bei Karlsbad, Miloš Bělohlávek, war wieder die treibende Kraft bei den Feierlichkeiten um das Laurentius-Fest in dieser Stadt, die aktiv die Verarbeitung der deutschen Geschichte unterstützt und die Zusammenarbeit mit den ehemaligen Bewohnern gerne pflegt. Das Laurentius-Fest in diesem Jahr stand im Zeichen der wiederholten Bestattung vom ersten Bürgermeister von Chodau, Karl Fenkl (1847-1920).

Die Begegnung fing mit einem Totengedenken auf dem Stadtfriedhof an. Der Chodauer Bürgermeister Patrik Pizinger und der Heimatpfleger der deutschen Chodauer erinnerten an die ehemaligen deutschen Bewohner. Josef Moder erinnerte auch an die Toten und an die gemeinsame Zukunft: „Nie wieder Krieg in Europa“! Begleitet wurde diese würdige Minute durch zwei Fahnen: die erste kam von der „Eghalanda Gmoi z´Waldsassen,“  getragen vom Jan Suchan, und die zweite kam aus Netschetin, vom „Bund der Deutschen in Böhmen,“ getragen vom Måla Richard Šulko, in Begleitung von seiner Tochter Terezie Jindřichová. Die Hl. Messe zelebrierte der Pilsner Bischof Mons. Tomáš Holub. Nach der Hl. Messe wurde der Sarg mit den sterblichen Überresten von Karl Fenkl gesegnet und mit einen schönen Trauerumzug zur Familiengruft getragen.

Bergmusikkorps Oelsnitz 

Die Partnerstadt Oelsnitz im Erzgebirge entsandt zum Fest sein Bergmusikkorps mit der Fahnenabordnung. Das gab dem Fest einen ganz anderen Glanz. Der erste Bürgermeister von Chodau und Inhaber einer großen Porzellanfabrik hat das mit Sicherheit verdient! Seine Gruft war verfallen und diente als Abfallstelle für die Friedhofsbesucher.  Der Grabstein war verschwunden. Der Entwurf und die Ausführung der neuen Gruft wurde von Michal Durdis durchgeführt. Der Grabstein ist drei Meter hoch und drei Meter breit. Der Sandstein selber kommt aus Barzdorf (Božanov) im Braunauer Ländchen. Nachmittags fand noch ein Erinnerungsakt an Dörfer statt, die dem Braunkohlebergbau zum Opfer gefallen waren: Stelzengrün (Stará Chodovská) und Pechgrün (Smolnice). Alles unter der Federführung von Miloš Bělohlávek.

Måla Richard Šulko