"Bund der Deutschen in Böhmen, e.V.", Sitz: Netschetin / Nečtiny in Tschechien ist ein Verein der deutschen Minderheit in Westböhmen.

Vereinszweck:

  • Erhalt der deutschen Sprache und des „Egerländer Kulturerbes“
  • Schutz der Interessen der deutschen Minderheit
  • Völkerverständigung, insbesonders zwischen GER und CZE

Adventszeit 2023 im östlichen Egerland und Pilsen

Richard Šulko

Der „Bund der Deutschen in Böhmen, e. V.“ und der „Verein der Deutschen-Region Pilsen, e. V. “ arbeiten seit Jahrzehnten zusammen. Dank der Projekte, finanziert vom deutschen „Bundesministerium des Innern und für Heimat“ konnten am Anfang der Adventszeit gemeinsam zwei schöne Maßnahmen organisiert werden.

Am 30. November kamen die Mitglieder aus beiden Vereinen ins Pilsner Begegnungszentrum um Adventsschmuck herzustellen. Wie jedes Jahr, so auch diesmal kamen auch die Kinder des Deutsch-tschechischen Kindergartens „Junikorn“ hinzu. Die eigene Herstellung ist ein „Sahnehäubchen“ und macht allen wirklich Spaß. Damit man es aber erleben kann, musste Vieles vorbereitet werden: Schmuck einkaufen, Reisig besorgen und alles in einer wirklichen Schufterei in den ersten Stock des Begegnungszentrums bringen. Die größte Last lag bei der Vorsitzenden des Pilsner Vereins, Terezie Jindřichová aus Elbogen. Gemeinsam mit ihrer Mama, Irene Šulková bereiteten sie alles vor und nach dem Seminar musste ja wieder in mehrstündiger Arbeit alles aufgeräumt werden. Die Mühe lohnt sich aber: wenn man die kleinen Kinder mit ihren glänzenden Augen sieht, wie die sich über ihr Arbeitsergebnis freuen, da vergisst man die Plage. Aber auch die älteren Mitglieder freuten sich, dass sie ihre Wohnung schön schmücken können. Sogar eine 95-jährige Frau kam, um sich einen Adventskranz nach Hause mitnehmen zu können.

Trappisten in Krasch und im Wirtshaus…

Nach dem Besuch beim Basteln in Pilsen eilten meine Schritte nach Krasch. In der dortigen ausgeraubten St. Andreas-Kirche, die dem Trappisten-Orden in Neuhof bei Theusing gehört und außen samt Dach renoviert wurde, wurde das St. Andreas-Fest gefeiert. Eine hl. Messe mit lateinischen Gesängen und Weihrauch, der die gefrorenen Glieder wenigstens mythisch erwärmte. Nach dem Gottesdienst wurde heißer Tee mit Süßigkeiten angeboten und man konnte sich mit interessanten Menschen unterhalten. Ich traf dort P. Richard Polák aus Asch und konnte eine sehr angenehme Diskussion führen. Am folgenden Sonntag wurde dann die alljährliche Adventsfeier im Gasthaus am Rathaus in Netschetin abgehalten. Wie jedes Jahr, nahm Vojtěch Šulko seine Zither mit und Liedblätter mit den bekanntesten Advents- und Weihnachtsliedern. Es kamen 18 Menschen, darunter viele Kinder, die dann auch beschenkt wurden. Der kleinste war der Veit mit zwei Jahren, die älteste Mouhm Helena mit 85. Das Durchschnittsalter war aber deutlich unter 30! Nach zwei Stunden endete mit „Stille Nacht“ die Begegnung und alle machten sich wieder auf den Weg nach Hause: es ist dunkel geworden und die Straßen waren nach den Schneefällen in den letzten Tagen auch noch ganz schön rutschig.