"Bund der Deutschen in Böhmen, e.V.", Sitz: Netschetin / Nečtiny in Tschechien ist ein Verein der deutschen Minderheit in Westböhmen.

Vereinszweck:

  • Erhalt der deutschen Sprache und des „Egerländer Kulturerbes“
  • Schutz der Interessen der deutschen Minderheit
  • Völkerverständigung, insbesonders zwischen GER und CZE

55 Jahre Kulturverband

(Festversammlung im großen Saal der Stadtbibliothek in Komotau (Chomutov) am 13. April 2024)

Richard Šulko

Am 14. Juni im Jahre 1969 wurde nach dem Zweiten Weltkrieg der erste Verein der deutschen Minderheit, der „Kulturverband Bürger deutscher Nationalität in der Tschechoslowakei“ gegründet. Der Verein hat heute rund 1000 Mitglieder in 23 Grundorganisationen, vor allem in den nordböhmischen Grenzregionen und in Prag. Die Grundidee des Vereins, die Erhaltung der Volkstraditionen und der Sprache der deutschen Minderheiten, entstand in den 1950er Jahren, damit sich unter der damaligen Gewerkschaft in der nordböhmischen Grenzregion Gruppen von Mitbürgern deutscher Nation zusammenschließen konnten. Sie gründeten Theater-, Gesangs-, Foto- und andere Zirkel. Am 13. April 2024 kamen Mitglieder und Ehrengäste nach Komotau, um dieses Jubiläum zu feiern.

 

Kurz nach Eins eröffnete Roman Klinger aus Nixsdorf die Versammlung. Bei seinem Grußwort erwähnte er die anwesenden Ehrengäste: Martin Dzingel, den Präsidenten der „Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik,“ und die Direktorin des Komotauer Museums, Frau Mgr. Markéta Prontekerová. Petr Rojík aus der Graslitzer Grundorganisation machte die musikalische Einleitung mit dem „Jeschkenlied“. Auch beim nächsten „Riesengebirgslied“ sangen alle fleißig mit. Radek Novák, Vorsitzender des Kulturverbandes, begrüßte auch die Gäste und übergab das Wort an die Ehrengäste: Martin Dzingel erwähnte die erfolgreiche Geschichte des Kulturverbandes in den 55 Jahren. Prontekerová erwähnte die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Minderheitenausschuss in Komotau und der dortigen deutschen Minderheit. Irena Novák las das Grußwort vom Bernd Posselt, dem Bundesvorsitzenden der „Sudetendeutschen Landsmannschaft“ vor.

Borschen-Heimatlied……

Petr Rojík erklärte zu dem „Borschen-Heimatlied“, was für eine Anziehungskraft für die Menschen dieser Berg bei Bilin hat.  Nach dem Borschen-Heimatleid spielte noch Rojík das Erzgebirgslied „Streißl Haad.“ Nach den musikalischen Einlagen präsentierte Radek Novák seinen Zweijahresbericht. Ab 2023, nach den Corona-Jahren praktizierte der Kulturverband schon ein volles Vereinsleben. Novák erwähnte vor allem seine vielen Besuche in den Grundorganisationen und die Zusammenarbeit mit Museen oder Städten. Im weiteren Verlauf erklärte Novák die finanziellen Angelegenheiten des Kulturverbandes. Für das Jahr 2024 mussten einige Projekte wegen der angespannten finanziellen Lage angepasst werden. Als wichtig in der Vereinsarbeit sah Novák diese Versammlung und das Gedenken an der Aussiger Brücke, bei dem man sich an das sog. Aussiger Massaker erinnert. „Auch Zusammenarbeit mit den Schulen und Gymnasien und Öffentlichkeitsarbeit ist für die Arbeit des Kulturverbandes wichtig!“ so Novák. Weil in diesem Jahr wieder eine Wahl angesagt war, bedankte sich Radek Novák bei den Vorstandmitgliedern, bei den Grundorganisationen und bei allen, die fleißig in den letzten zwei Jahren mithalfen. Paula Luft aus Komotau bekam als ein kleines Dankeschön für ihre langjährige Arbeit im Komotauer Kulturverband einen Blumenstrauß.

Neuwahlen…

Nach den Liedern „Af de Barg, da is halt lustig“ von Anton Günther und „Das Leben ist schön“ von Zita Ladwig aus Rothau folgte die Diskussion. Alice Hlaváčková erwähnte die sehr gute Zusammenarbeit mit der „Bohemia Troppau.“ Petr Rojík als Wahlleiter startete das Wahlprozedere. Rojík schlug einige Namen vor, die für den Vorstand geeignet wären: Radek Novak, Irene Novák, Soňa Šimánková, Peter Wurks, Petr Rojík, Frau Hošek, Roman Klinger und František Zíma. Nach der Wahl stand der neue Vorstand fest: alle vorgestellten Kandidaten wurden gewählt. Der Vorstand wählte dann nach dem Lied „Kaiserwald“ und einer Pause zum Vorstand des Kulturverbandes einstimmig Radek Novák. Einige Mitglieder konnten dann die Führung im Museum in Anspruch nehmen. Bei Kaffee und Kuchen endete dann die Festversammlung.