Medienseminar „Radio Böhmen“ www.radio-boehmen.de
(Bad Kissingen, Heiligenhof 7.- 9. 3. 2025)
Richard Šulko, Freunde und Förderer des deutschsprachigen Böhmischen Rundfunks e.V.
Der Vorsitzende der Hausner Stiftung, Dr. Harald von Herget, veranstaltete ein Schulungsseminar am Heiligenhof in Bad Kissingen, um den Erhalt der deutschen Mundarten aus den Böhmischen Ländern mit dem Projekt „Radio Böhmen“ zu forcieren. Nach der Einquartierung und Abendessen versammelten sich alle Teilnehmer im Raum „Wenzel Jaksch.“ Bei der Begrüßung stellte von Herget das Ziel und Zweck der Veranstaltung und Grundzüge der Redaktionsarbeit von Radio Böhmen vor. RADIO BÖHMEN ist ein Zweckbetrieb der Fördervereins Böhmischer Rundfunk e.V.. Danach folgte die Kurzvorstellung der Teilnehmer. Der Beginn wurde ONLINE übertragen für die verhinderten Teilnehmer. Von Herget erklärte die ganze Entwicklung der Idee „Radio Böhmen.“ Von Herget erwähnte vor allem die Mundart, die das Merkmal des Senders ist. Radio Böhmen ist ein Internetradio. Das ständige Programm muss mit einem Inhalt gefüllt werden. Deswegen versammelten sich die Mundartsprecher des Sudetenlandes am Heiligenhof, um diese Idee zu verwirklichen. Die Hausner Stiftung und die ÖLM förderten die Veranstaltung.
Den technischen Teil übernahm nach der Begrüßung Benjamin Jurk, ein Spezialist für Radiosender und Betreiber: er erklärte, wie ein Internetradio funktioniert und welche Geräte und Software man braucht. Jurk erklärte weiter „Internet ist die Zukunft: im Internet gibt es die meisten Zuhörer. Auch z. B. der Bayerische Rundfunk investiert sehr viel Geld um ´drin zu sein.“ Nach dem anstrengenden Tag und Anreise versammelten sich noch einige in der Weinstube, um verschiedene Themen zu besprechen. Trotz der späten Stunde wurde noch sehr leidenschaftlich diskutiert. Samstagfrüh startete das Programm mit dem Moderationsteil, geleitet von Martin Ruthenberg (ehem. SWR- Radiosprecher).
Nach der Einleitung teilten sich die Teilnehmer in zwei Gruppen auf: die eine unter der Führung von Jurk behandelte die Technik, die andere, unter der Führung von Ruthenberg, bereitete sich auf die Moderation vor. Gleich am Anfang erwähnte Ruthenberg, wie wichtig ein Dialekt ist. Er zeigte ein Zitat vom Goethe: „Die Dialekte, die sich in den verschiedenen Landstrichen erhalten haben, tragen nicht nur das Volkserbe in sich, sondern sind auch Träger des einfachen, unverfälschten Geistes eines Landes.“ Des Weiteren wurden die Moderation-Leitlinien erklärt und die Schlüssel-Fragen. Die „magische Drei“ bilden dabei: die Einleitung, der Hauptteil und der Schluss. Wichtig ist immer: anzumoderieren, abzumoderieren und „Informationen zum Schwingen bringen…,“ so Ruthenberg. Ein Feedback ist ein Schlüssel zum Erfolg. Oscar Wild sagt aber: „Sei du selbst!“
Nach einer Moderationsübung vom Måla Richard, dessen Auswertung und wiederholtem Versuch ging es in die Kaffeepause.
Szenenwechsel…
Nach der Pause wurde der Spieß umgedreht: Die Gruppe mit dem Moderieren nahm Platz in einem anderen Raum, wo Jurk die technische Seite und Bedingungen des Internetrundfunks erklärte. Die Handhabung mit den Beiträgen ist nicht kompliziert, man muss nur in der Gruppe abstimmen, wie man mit den verschiedenen Möglichkeiten umgehen will. Nach dem Mittagessen wechselten wieder die Gruppen und die Moderierung konnten wieder andere Teilnehmer ausprobieren. Immer in 5 Minuten-Takt sind alle Teilnehmer in den Nebenraum gegangen und habe ihre Aufnahmen gemacht. Als ein gemeinsames Thema zum Anmoderieren wurde dann die Übersetzung „Dea kloine Prinz“ der Erzählung „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry in die Egerländer Mundart von Ingrid Deistler gewählt. Später folgte die Vorstellung des Buches „Krakonoš – Rübezahl“ von Petra Laurin, illustriert von Monika Hanika ebenfalls zum Moderieren. Sonntagfrüh starteten die Teilnehmer mit der Vorbereitung ihrer Ansprachen. Ruthenberg erklärte am Anfang: „Journalismus ist: am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, mit dem richtigen Mensch und mit den richtigen Fragen zu sein.“ Nun ging es mit den einzelnen Teilen bei allen los: Einleitung, Hauptteil und Schluss (Botschaft/Appell). Nach einer halben Arbeitsstunde kamen die an die Reihe, die noch nicht ihre Anmoderation sprechen konnten. Nach der Analyse folgte eine Kaffeepause und dann wurde von Benjamin Jurk das Ergebnis der Arbeit aus Samstag präsentiert. Von Herget organisierte noch am Vormittag die Aufnahme von einer Erkennungsmelodie vom Radio Böhmen: im Hause übte das ganze Wochenende die Blaskapelle Hofstetten, mit dem Dirigent Marco Rügheimer. Die Gelegenheit hat von Herget ergriffen. Als Melodie wurde der Auftakt der „Südböhmische Polka“ von Ladislav Kubeš ausgewählt. Die Blaskapelle Hofstetten hat zu einem Besuch ihres Gründungsjubiläums in diesem Jahr eingeladen. Noch vor dem Mittagessen wurden die organisatorischen Fragen einer Nachbesprechung geklärt und dann hieß es nur: „Guten Appetit und gute Reise nach Hause!“