100 Jahre Ernst Mosch und mehr
(Wochenende 1.- 17. August 2025 mit den Egerländern aus Plachtin)
Richard Šulko
Das Jahr 2025 ist nicht nur ein Jahr, in welchem man an 80 Jahre nach der Vertreibung erinnert, sondern auch ein Jahr, in welchem des 100. Geburtstags von Ernst Mosch gedacht wird. Der ist zwar im Jahr 1999 verstorben, aber seine Musik wird für immer leben. Auch die Egerländer aus Plachtin beteiligen sich an diesen historischen Begebenheiten: ob mit Reportagen oder mit Auftritten. Das dritte August-Wochenende war ein glänzendes Beispiel dafür…
Samstag, der 16. August: in Chodau bei Karlsbad (jedoch Kreis Falkenau) startete um zehn Uhr mit der heiligen Messe das Laurentiusfest, welches mit dem 300. Geburtstag der dortigen Kirche verbunden war. Der Hauptzelebrant war der Emeritus Pilsner Bischof František Radkovský. An seiner Seite standen P. Romuald Štěpán Rob, P. Petr Bauchner und P. Ireneusz Figura. Die Egerländer aus der Volkstanzgruppe „Die Målas“ sind mit Trachtenträgern angereist und verschönerten die hl. Messe. Sie wurden aufgefordert, die ersten Reihen in der Kirche zu besetzen, was für sie eine Ehre war. Nach dem Gottesdienst bereitete die Stadt Chodau eine Erfrischung im ehemaligen Pfarrgarten vor, welche eine Möglichkeit zu Gesprächen zwischen den Deutschen und Tschechen anbot.
In dem Geburtsort von Ernst Mosch…
Nach der Erfrischung in Chodau eilte die Gruppe nach Zwodau. Dort wurde im Rahmen des Zwodauer Festes auch des berühmtesten Gebürtigen aus Zwodau, Ernst Mosch gedacht. Mosch wurde in Zwodau am 7. November 1925 geboren. Das Nachmittagsprogramm startete um 14 Uhr mit der Blaskapelle Horalka aus Graslitz, unter der Leitung von Josef Novotný. Die Bürgermeisterin von Zwodau, Frau Eva Třísková, begrüßte nach der ersten Serie die Gäste, die aus Nah und Fern kamen. Durchs Programm führte Jan Picka. Der stellte im Programm auch Ernst Mosch den Zuschauern vor. Auch die Horalka erwies mit einigen Musikstücken dem Mosch die Ehre. In der ersten Pause brachte das Duo Målaboum einige Egerländer Volkslieder und danach tanzte die Volkstanzgruppe Die Målas fünf egerländer Volkstänze.
Nürnberger Gmoi in Zwodau….
Das Jubiläum von Ernst Mosch nahm auch die Egerländer Gmoi z Nürnberg zum Anlass und organisierte einen Gmoiausflug nach Zwodau. Mit vielen Trachtenträgern und mit einem Auftritt des Egerländer Gmoichors verschönerten sie in der zweiten Pause das Fest. Ob das der Dudelsack war, Gitarre, oder der mehrstimmige Gesang, „es war eine Bereicherung,“ sagte die Bürgermeisterin Třísková. Um 17 Uhr ging es nach Hause, denn es wartete ein reichhaltiger Sonntag auf den „Rasenden Egerländer.“ Mit Kamera ausgestattet, führte mein Weg nach Maria Kulm zum Egerländer Gebetstag. Der Hauptzelebrant war P. Milan Kučera, O.Cr. Mit vier Fahnenträgern waren die vertriebenen Egerländer vertreten und die Kirche war voll. Ein würdiger Gottesdienst, dem auch P. Mons. Karl Wuchterl beiwohnte. Nach dem Gottesdienst spielte zur Unterhaltung die Bauernkapelle Münchenreuth, die auch musikalisch die hl. Messe begleitete.
Schippin: ein kleiner, aber feiner Wallfahrtsort…
Nach Maria Kulm führte mein Weg zur nächsten Wallfahrt: nach Schippin bei Konstantinsbad. Am Felsen über dem Neumarkter Bach gelegen ist es ein Geheimtipp für einen Ausflug. In der Kapelle unterhalb der Siedlung kann man Heilwasser schöpfen, welches bei Augenleiden hilft. Die Kirche ist schön renoviert und der Friedhof sieht ziemlich gut aus. Der wurde auch gemäht. Vor dem Gottesdienst, in welchen neben tschechischen Marienliedern auch die Schubert-Messe erklang, spielte die Musikgruppe Holky Strakovy. Den Gottesdienst zelebrierte P. Reginald Pavel Větrovec, OPraem. aus dem Stift Tepl, die Orgel bediente Petr Větrovec. Nach dem sehr gut besuchten Gottesdienst konnte man sich mit den Deutschen und Tschechen unterhalten, es war ein wunderschönes Wetter dazu. Insgesamt war das ein volles und fruchtbares Wochenende!